Der alte Zentralserver der polnischen Staatsarchive wird am 31.05.2021
abgeschaltet. Damit wird der Zugriff auf einige Unterlagen der östlich der Oder gelegenen ehemals brandenburgischen Gebiete erschwert. Unter anderem betrifft dies Grundbuch-Unterlagen und viele Digitalisate der Standesämter.

Auf der Webseite https://www.szukajwarchiwach.pl findet sich aktuell
folgender Hinweis:

"Drodzy u?ytkownicy,
W dniu 31 maja 2021 roku wy??czony zostanie nieaktualizowany od pocz?tku
2019 roku serwis www.szukajwarchiwach.pl.
Wobec tego zach?camy do korzystania z nowej ods?ony serwisu dost?pnej
pod adresem www.szukajwarchiwach.gov.pl."

Auf Deutsch übersetzt:
"Liebe Anwender,
Am 31. Mai 2021 wird die Website www.szukajwarchiwach.pl, die seit
Anfang 2019 nicht mehr aktualisiert wurde, abgeschaltet.
In Anbetracht dessen empfehlen wir Ihnen, die neue Version des Dienstes
zu nutzen, die unter www.szukajwarchiwach.gov.pl verfügbar ist."

Das wird eine bittere Stunde für die Familienforschung, denn es sind
noch lange nicht alle Informationen auf den neuen Server transferiert
worden oder stehen dort erst gar nicht im Konzept zur Verfügung.
Das betrifft z.B. alle Klassifizierungen der Metadaten zu den
Grundbuchakten, die uns an diesem Tage verloren gehen werden. Aber auch
ganze Aktenbestände:
Nur ein Beispiel: Das Standesamt Bialla, Kreis Johannisburg (Signatur:
64/293) wird dann nicht mehr digitalisiert online abrufbar sein.
Es gibt unzählige weitere Beispiele. Hoffen, wir dass die Betreiber die
fehlenden Daten in der verbleibenden Zeit noch auf den neuen Server
einspielen werden.

Wie dir das Bundesarchiv bei der Ahnenforschung hilft

Das Bundesarchiv ist kein zentrales Personenarchiv und ermöglicht keine beständeübergreifende Suche nach Namen. Es gibt dort keine zivilen oder kirchlichen Personenstandsregister. Dennoch kann die Suche dort für die Ahnenforschung nützlich sein.

Du kannst die Bestände des Bundesarchives zur Klärung von Dienstzeiten und Staatsangehörigkeiten nutzen, Unterlagen zur NS-Zeit oder zum Militärdienst finden und teilweise auch Gefangenenakten aus DDR-Zeiten.

Der Bestand Z42 im Bundesarchiv Koblenz enthält Unterlagen der Spruchgerichte in der britischen Zone zur Aburteilung von Mitgliedern der NS-Organisationen, die vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg für verbrecherisch erklärt worden waren.

Gefangenenakten aus DDR-Zeiten im Bundesarchiv in der Finkensteinallee

• Zentrale Gefangenenkartei des Ministerium des Inneren 1950-1989
• Strafgefangene und Verurteilte von sowjetischen Militärtribunalen (SMT) 1950-1956 und der Waldheimer Prozesse
• Gefangenenakten von Inhaftierten, die freigekauft wurden bzw. die für den Freikauf vorgesehen waren 1980-1989